Stetiges Wachstum und die Umstellung auf Direktbelieferung von Kunden und Technikern erforderten eine strategische Neuausrichtung der Ersatzteillogistik. Dazu wurde der Logistikstandort von Miele in Gütersloh um das komplett neue zentrale Lager für Ersatzteile (ZEL) erweitert. Das Gebäude bietet manuelle und automatisierte Lager- und Fördertechnik auf insgesamt 13.000 m² und einem 5 Hektar großen, firmeneigenen Grundstück. Bei der Umsetzung war der Serviceanspruch von Miele maßgeblich: Die Techniker sollen möglichst innerhalb von 24 Stunden die erforderlichen Ersatzteile zur Verfügung haben, um Wartungsaufträge und Reparaturen möglichst beim Erstbesuch abschließen zu können.
agiplan wurde mit dem Management der Gesamtumsetzung und des Ramp Ups beauftragt. Im ersten Schritt wurde die Organisation und Kommunikationsstruktur für die genannten Themen erstellt. Hierzu gehörten natürlich Regelmeetings, Steuerungskreise sowie deren Protokollierung. Die Erarbeitung des Ramp Up Konzeptes erfolgte gemeinsam mit den Miele-Verantwortlichen. Ein wesentliches Thema war hierbei die Sicherstellung funktionierender Schnittstellen zwischen den Teilprojekten Bau, Logistik und IT. Bei Bau und Logistik war es z.B. die Planung der notwendigen Abnahmen und die Übergabepunkte für Strom- und IT-Verkabelung. Bei der Logistik und IT handelte es sich im Wesentlichen um die Schnittstellenanbindung bei der Softwareerstellung und –inbetriebnahme (SPS-Programme, Lagerverwaltungssystem, ERP-System).
In der Anlaufphase bestand die Aufgabe hauptsächlich in der Analyse von Störfällen, dem Erkennen und Bewerten von Abweichungen, dem Veranlassen von Maßnahmen. Wesentliches Zielkriterium bei allen Maßnahmen war die Minimierung der Einschränkung des Geschäftsbetriebes. Dies erfolgte unter Nutzung von Kennzahlen immer in enger Abstimmung mit den Miele Verantwortlichen. Hierzu wurde ein agiles Vorgehen gewählt, um schnell auf unerwartete Ereignisse reagieren zu können. Dadurch gelang es die bei einem solchen Großprojekt üblichen Anlaufprobleme zügig zu beseitigen und bereits nach wenigen Wochen die sogenannte „Hypercare Phase“ zu verlassen.