Mit 30 Jahren bekommen Frauen in Deutschland ihr erstes Kind, das mittlere Alter von Personen, die Angehörige pflegen, liegt bei 55 Jahren und mit 63 Jahren geht der Arbeitnehmer im Durchschnitt in Rente. Das Risiko, in Deutschland arbeitslos zu sein, ist zwischen 25 und 34 Jahren sowie zwischen 55 und 64 Jahren höher als in anderen Altersgruppen.
Unternehmen, Wirtschaftsförderer und Regionalentwickler sollten diese kritischen Punkte und Phasen kennen: Sie sind richtungsweisend für die berufliche Orientierung und Entwicklung, und damit maßgeblich für die Gewinnung, Bindung und marktnahe Qualifizierung von Fachkräften.
Handlungsempfehlungen entlang der Zeitleiste
Die Maßnahmen zur Fachkräftesicherung greifen ineinander und bauen aufeinander auf. Stellen sich Unternehmen beispielsweise nicht rechtzeitig auf die wachsende Zahl von Vätern in Elternzeit ein – 2011 entschied sich dafür jeder vierte – entstehen Lücken in den zumeist von Männern dominierten Führungsetagen.
Flexible Arbeitsorganisation, Wiedereinstieg, Kinderbetreuung und Förderung von Nachwuchsführungskräften gewinnt so weiter an Bedeutung. Ist zudem die Erwerbsprognose rückläufig und die Bildungswanderung aus der Region hoch, verschärft sich der Mangel.
Nicht jede Maßnahme ist überall und für jedes Unternehmen angezeigt – entscheidend ist die individuelle Situation. Um die Effektivität von Maßnahmen einzuschätzen, helfen oft schon zwei Fragen: Wie groß ist das Potenzial der Zielgruppe, die angesprochen wird? Wann wirkt die Maßnahme, so dass offene Stellen besetzt werden können?
Kooperation zwischen Unternehmen und öffentlicher Hand
Verschiedene Akteure aus der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand sind in den Lebensphasen eines Arbeitnehmers präsent. Synergien ergeben sich dort, wo die Nähe zu Zielgruppen und Multiplikatoren besteht, spezifische Kompetenzen ausgetauscht und Kapital zur Verfügung gestellt werden. Hier gilt es, durch frühzeitigen Austausch Kooperationen zu schaffen.