Bei agiplan beschäftigen wir uns seit mehr als 10 Jahren mit der logistischen Versorgung urbaner Gebiete. Heute ist das Thema aktueller denn je, denn E-Commerce und steigendes Paketaufkommen, Urbanisierung und die zunehmende Verkehrsbelastung führen die Innenstädte an die Schmerzgrenzen.
Grundlagen: EffizienzCluster LogistikRuhr
Die "Urbane Versorgung" war eines der Leitthemen des EffizienzCluster LogistikRuhr, den agiplan im Auftrag der Bundesregierung betrieben hat. Das Forschungsprogramm umfasste 5 Einzelprojekte: Dynamics in Navigation; eBase4Mobility; ePOD@Home; Homecare Services; Urban Business Navigation und Urban Retail Logistics.
In diesen Programmen wurden die Grundlagen für Pilotprojekte und heutige Lösungen geschaffen, z.B. bei der LKW Navigation im urbanen Raum, der Mehrfachnutzung von Parkhäusern als Warenlager oder in der Bündelung von Verkehren für die Belieferung des Einzelhandels in der Stadt.
Planung von städtischen Logistikimmobilien
Als Logistikplaner setzt sich agiplan intensiv mit den Planungsmodalitäten für urbane Logistikimmobilien und deren Rahmenbedingungen auseinander.
Der Grundzusammenhang ist folgender: Für die städtische Belieferung innerhalb kürzester Zeitfenster (1-2 Stunden) muss die Ware in unmittelbarer geografischer Nähe verfügbar sein. Insofern spielt die Rolle der Immobilien und Lagerflächen bei der urbanen Logistik eine entscheidende Rolle.
Mikro-Hubs als Zwischenlager könnten hierfür eine Lösung sein. Experten gehen in den kommenden 10 Jahren von insgesamt mindestens 100 städtischen Standorten für E-Commerce und Lebensmittellogistik sowie weiteren 150 bis 200 Standorten der Logistikdienstleister aus.
Doch es wird nicht den einen City-Logistik-Immobilientyp geben, im Gegenteil: Wir werden zahlreiche Varianten urbaner Logistikimmobilien sehen, die nebeneinander existieren. Dies liegt allein schon daran, dass die Situation der Städte in baulicher Hinsicht unterschiedlich ist, genauso wie das vorhandene Immobilienangebot.
Die wichtigsten Lösungsansätze sind:
1. Die Ertüchtigung (Refurbishment) ungenutzter, leerstehender Immobilien (u.a. im Zuge von Konversionsprojekten).
2. Die Umnutzung in Gebrauch befindlicher Flächen (z.B. in Handelsfilialen), hin zu einem größeren Anteil an Logistikfunktionen.
3. Die Neu-Entwicklung von städtischen Mischflächen, z.B. im Zuge der Revitalisierung von Brachen, die dann eine Teilnutzung für die Logistik vorsehen.
All diese Entwicklungsansätze müssen bestimmte städte- und logistikplanerische Anforderungen erfüllen, die wir in einer Übersicht stichpunktartig zusammengefasst haben: